
Ubuntu und Kubuntu
Ubuntu hat den Ruf als besonders einsteigerfreundliche Distribution. Mit dem seit Version 11.04 eingeführten Desktop Unity geht Ubuntu beim Thema Desktopumgebung einen etwas anderen Weg. Das hat nicht nur für Zuspruch gesorgt.

Hinter der Weiterentwicklung von Ubuntu steckt die Firma Canonical, welche teilweise die Richtung auch gegen den Willen der Community durchdrückt. Dennoch sind sie äußerst aktiv was die Förderung von Open Source Projekten angeht.
Kubuntu ist das KDE Derivat von Ubuntu. Seit Anfang 2012 wird Kubuntu nicht mehr von Canonical unterstützt, worauf kurze Zeit später Blue Systems als Sponsor auftrat.
openSUSE
OpenSUSE war schon immer im professionellen Bereich recht stark vertreten. Hierzu zählen auch die von Novell finanzierten Betriebssysteme SUSE Linux Enterprise Server und Desktop.

Das openSUSE Projekt an sich ist seit vielen Jahren fast komplett selbständig und wird von der Community weiterentwickelt.
Desktopumgebung
Bei der Desktopumgebung bieten beide Projekte die gleichen Möglichkeiten. KDE oder Gnome wird bei beiden angeboten, wobei unter Ubuntu zunächst Unity entfernt bzw. deaktiviert werden muss.
Generell sollte man sich im Voraus für eine Desktopumgebung entscheiden. Bei der Wahl zwischen KDE oder Gnome erleichtert dies die spätere Auswahl der Distribution.
KDE und Gnome
Meiner Meinung nach kann keine bisher verfügbare Distribution die Integration von KDE auf openSUSE schlagen. Hier wird wirklich viel getestet und optimiert, bis es ein rundes System ergibt.
Gnome auf openSUSE hat den Ruf immer etwas hinterherzuhinken und weniger gut unterstützt zu sein. Ubuntu setzt schon immer auf Gnome bzw. den Aufsatz Unity, wodurch hier Gnome eine sehr runde Umgebung ergibt.
Kubuntu
Leider war die Integration von KDE auf Kubuntu nie wirklich rund. Allerdings ist das System deutlich schlanker als openSUSE. Wer sich ein wenig auskennt kann auch hier ein stabiles System betreiben.
Im Gegensatz zu Ubuntu ist die Community und damit auch die Unterstützung kleiner. Der Großteil der Benutzer setzt dabei auf den Gnome / Unity Desktop von Ubuntu, welcher vor allem in den USA sehr beliebt ist.
Paketmanager
Bei der Installation von Programmen setzen bei Distributionen auf unterschiedliche Ansätze. (K)Ubuntu verwendet das Debian Paketformat und SUSE das aus RPM Paketformat.
Die Paketmanager von openSUSE und Ubuntu sind von der Performance etwa gleich auf. Allerdings fehlt SUSE ein in meinen Augen wichtiges Killerfeature:
apt-get autoremove
Hiermit können nicht mehr benötigte Abhängigkeiten automatisch deinstalliert werden. Diesen Befehl sucht man unter openSUSE vergebens, weshalb das System mit der Zeit zumüllt.
Launchpad und openSUSE Build Service
Wer besondere bzw. aktuellere Software benötigt kann bei Ubuntu auf die Softwarearchive im Launchpad zugreifen. Auch openSUSE bietet diesen Dienst mit dem Build Service an.
Konfiguration
Die Konfiguration des Systems erfolgt bei beiden Systemen über mitgelieferte grafische Tools. Der normale Benutzer muss also in der Regel nicht die Kommandozeile benutzen.
Mit YaST bietet openSUSE das umfangreichste Tool. Hier können auch systemnahe Einstellungen grafisch getätigt werden. Aber auch hier muss man dies nicht tun. Es ist weiterhin möglich alles manuell über die Konsole anzupassen.
Kompatibilität mit der Hardware
Hinsichtlich der Hardwarekompatibilität stehen sich die beiden in nichts nach. Dennoch liegt openSUSE im Vergleich zu Ubuntu hier etwas weiter vorne, da es auch recht exotische Hardware erkennt.
Dokumentation und Support
Ubuntu bietet mit ubuntuusers.de ein ausgesprochen gutes Wiki und Forum für sämtliche Fragen. Auch openSUSE bietet ein ähnliches Wiki und Forum an. Leider sind hier manche Artikel veraltet oder unzureichend getestet.
Fazit
Möchte man ein stabiles KDE System mit einer ausgesprochen guten Integration fällt die Wahl auf openSUSE. Wer hingegen auf Gnome setzt, ist aktuell mit Ubuntu besser bedient. Kubuntu kann ich etwas fortgeschritteneren Benutzern empfehlen. Hier ist manchmal etwas Nacharbeit gefragt.
Angefangen habe ich mit openSUSE und bin dann zu Kubuntu übergewechselt. Allerdings bin ich im Moment am Überlegen auf Archlinux zu wechseln, da man hier das gesamte System selbst konfigurieren kann.
Quellen: openSUSE Logo, Ubuntu Logo
Ähnliche Artikel
- NFS Server einrichten mit Ubuntu
- NFS Client einrichten mit Ubuntu
- FTP Server einrichten mit Ubuntu
- Linux Grundlagen für Einsteiger
- Ubuntu installieren
- Samba Server einrichten mit Ubuntu
- Jolicloud 1.2 Installation
- GTK KDE Integration
- KDE4 Nvidia Performance verbessern
- KDE vs. Gnome - Der Vergleich
- Web Apps mit Chrome und Linux
- Ubuntu 11.10 Oneiric Unity deaktivieren

Michael Kostka
30.11.2014 17:05
danke für den Hinweis, gut zu wissen. Habe Zypper schon ewig nicht mehr verwendet.
Werde ich demnächst mal testen, ob das mittlerweile so zuverlässig wie mit Apt funktioniert.
Viele Grüße
Michael
Klaus
26.11.2014 21:06
Michael Kostka
10.02.2014 09:47
ich bin selbst im IT-Bereich tätig. Bis vor ein paar Jahren waren wirklich viele grundlegenden Aufgaben meist eine Qual.
Aber gerade in den letzten 1 - 2 Jahren hat sich hier sehr viel getan, auch was die Hardwareunterstützung anbelangt.
Der Ubuntu Desktop ist mir selbst zu spartanisch, weshalb ich Kubuntu und damit KDE nutze.
Die Struktur von Linux, Ubuntu und SuSE finde ich im Vergleich zur Windows Welt hervorragend und auch durchdacht. Mit ein bisschen Hintergrundwissen findet man sich hier schnell zurecht.
Natürlich sind manche Bezeichnungen, vor allem die der Bibliotheken, sehr merkwürdig. Aber wenn ich mir hier die Windows DLLs und Registry Einträge betrachte bin ich jedesmal froh vor einem Linux zu sitzen.
Viele Grüße
Michael
EDV-Organisator
07.02.2014 20:00
Beruflich - heute Rentner - habe ich von 1980-2005 meist auf Gross- und mittleren Rechnern (ja auch UNIX) programmiert.
Ich finde Ubuntu unprofessionell und nicht ausgereift. Einfachste Dinge wie Internetverbindungen oder Videothemen werden zur Qual. Man beachte nur die zigtausende Einträge in den Ubuntuforen zu primitivsten Themen.
Wenn ich als echter EDVProfi mir die überall verstreuten oft redundanten Dateien ohne vernünftige Namensgebung anschaue, wird mir sofort klar, dass hier Freaks, Quereinsteiger, Theoretiker ohne echte Berufserfahrung am Werk sind. Aber gerade deshalb wünsch ich Ubuntu besser organisierte Software und alles Gute. Suse kenne ich nur als LiveCD. Aber Yast wirkt auf mich sehr positiv und ausgereift.