Dieser Artikel beschreibt, wie man die Performance von KDE auf einer Nvidia Grafikkarte optimieren kann.
Xorg.conf anpassen
Als hilfreichste Methode stellt sich in den meisten Fällen die Optimierung der Xorg.conf da. Diese ist die zentrale Konfigurationsdatei des Grafiksystems.
Zunächst muss die xorg.conf mit einem Editor geöffnet werden. Hierzu wechselt man in die Konsole und gibt folgenden Befehl ein:
sudo nano /etc/X11/xorg.conf
Jetzt fügt man unter die letzte Option im Abschnitt Section "Device" folgende Zeilen an:
Option "RenderAccel" "True"
Option "UseEvents" "False"
Option "TripleBuffer" "1"
Option "DamageEvents" "1"
Option "BackinStore" "1"
Option "PixmapCacheSize" "70000"
Option "OnDemandVBlankInterrupts" "True"
Die Option UseEvents sollte mit Vorsicht verwendet werden, weshalb Sie hier auf False (=deaktiviert) gesetzt wurde. Auf manchen Grafikkarten bringt das aktivieren (=True) dieser Funktion allerdings noch einen kleinen Performanceschub.
Ebenfalls vorsichtig sollte man mit der Option BackinStore umgehen. Kommt es hier zu abstürzen von KDE, so muss die Zeile komplett entfernt werden.
PixmapCacheSize funktioniert in der Regel reibungslos. Hier kann man auch mit dem Wert variieren. Teilweise erweist es sich hier besser den Wert auf 3000000 zu setzen.
Abschließend muss man die Datei nur noch mit STRG + W abspeichern und sich neu anmelden bzw. einen Neustart durchführen.
NVIDIA Treiber aktualisieren
Standardmäßig liefern viele Distributoren, wie z.B. Kubuntu recht veraltete Treiberversionen aus.
Um den Treiber zu aktualisieren kann man ihn entweder von Hand über den Installationsassitenten von NVIDIA oder über die Repositories installieren.
Am besten verwendet man die Repositories, damit der Treiber auch immer aktuell gehalten wird.
Für Kubuntu müssen dazu folgende Befehle in die Konsole eingegeben werden:
sudo add-apt-repository ppa:ubuntu-x-swat/x-updates
sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade
Damit wird das Repository mit den aktuellsten Nvidia Treibern eingebunden und der vorhandene Treiber aktualisiert.
Ist der Treiber noch nicht installiert, oder das Update funktioniert nicht, dann kann man versuchen den Treiber manuell zu installieren:
sudo apt-get install nvidia-current
Nach dem Update sollte man einen Neustart durchführen, damit der neue Treiber auch sauber geladen wird.
Desktop Effekte abschalten
Normalerweise werden nach Installation des Nvidia Treibers die Desktop Effekte von KDE automatisch aktiviert. Schaltet man die 3D Desktop Effekte in den Systemeinstellungen unter dem Punk Arbeitsflächen-Effekte aus, so bringt dies einen deutlichen Leistungsschub.
Allerdings kommt es auch hier nach dem Abschalten häufig zu Artefakten oder schwarzen Stellen auf dem Bildschirm.
Performance-Bremsen abstellen
Vor allem in der neuesten Version von KDE (4.7) fallen einige Anwendung äußert Speicherhungrig aus. Dabei kommt es auch häufig dazu, dass die Grafikkarte stark belastet wird. Durch Drücken von STRG + ESC sieht man eine Auflistung der aktiven Anwendungen.
Hier kann man auch die Liste nach CPU Auslastung sortieren. Im Test hat sich gezeigt, dass vor allem Amarok 2.4.3 die gesamte Umgebung ausbremst.
Weiteres
Häufig wird das System während der Benutzung immer träger. Hier hilft es mit der Tastenkombination ALT + SHIFT + F12. Die Desktop-Effekte zu aktivieren bzw. deaktivieren.
Danach läuft das System für einige Stunden wieder recht flüssig.
Durch eingeben des folgenden Befehls kann es auf manchen Nvidia Karten ebenfalls zu einer Geschwindigkeitsschub kommen:
nvidia-settings -a InitialPixmapPlacement=2 -a GlyphCache=1
Auch hier kann man wieder bei InitialPixmapPlacement mit Werten zwischen 1 und 3 spielen. Beim Start muss dieser Befehl allerdings in eine Skriptdatei geschrieben werden, welche im Autostart platziert wird, damit die Optionen dauerhaft Effekt haben.
Einige Erfahrungswerte und weitere Tipps findet man auf der KDE Techbase.
Fazit
KDE ist eine wirklich gute Desktopumgebung, wenn da nicht die Geschwindigkeitsprobleme wären. Die Ursache hierfür liegt aber wahrscheinlich bei den teilweise nicht richtig gewarteten Treibern der Hersteller.
Das Problem ist nicht nur auf Nvidia beschränkt, denn die Probleme treten auch auf ATI Karten auf. Einzig die integrierten Intel Grafikkarten scheinen teilweise wirklich schneller zu sein. Mit einigen Tricks und Tweaks am System kann man aber glücklicherweise in den meisten Fällen Abhilfe schaffen.
Quellen: NVIDIA Logo
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