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Datenrettung mit DDRescue und TestDisk



Weißt eine Festplatte beschädigte Sektoren auf oder gibt ungewöhnliche Geräusche von sich sollte man schnellst möglich eine Datensicherung durchführen.

Teilweise kommt es hierbei dann schon zu Lesefehlern oder Defekten Partitionstabellen.
Ich möchte hier aufzeigen wie man die Daten mit DDRescue und TestDisk wiederherstellen kann.


Voraussetzungen


Zunächst wird ein Linux Livesystem benötigt. Hier empfiehlt sich Knoppix, welches von CD oder von einem USB Stick gebootet werden kann.

Alternativ kann man die Festplatte auch an einem anderen Rechner per USB auf SATA Adapter* anschließen.

Zusätzlich wird natürlich eine neue Festplatte benötigt auf welche wir die Daten spielen.


Sicherung der Festplatte


Sobald Knoppix gebootet ist überspielen wir die Festplatte mit DDRescue auf die neue Ersatzfestplatte.

Hierzu schauen wir uns zunächst im Terminal die Liste der erkannten Festplatten an.

fdisk -l
Disk /dev/sda: 32.2 GB, 32212254720 bytes
255 heads, 63 sectors/track, 3916 cylinders, total 62914560 sectors
Units = sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x5ecd5581

   Device Boot      Start         End      Blocks   Id  System
/dev/sda1   *        2048      206847      102400    7  HPFS/NTFS/exFAT
/dev/sda2          206848    62912511    31352832    7  HPFS/NTFS/exFAT

Disk /dev/sdb: 85.9 GB, 85899345920 bytes
255 heads, 63 sectors/track, 10443 cylinders, total 167772160 sectors
Units = sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x00000000

Disk /dev/sdb doesn't contain a valid partition table


In unserem Fall ist /dev/sda die Quellfestplatte und /dev/sdb die neue Zielfestplatte.

dd_rescue /dev/sda /dev/sdb

Je nach Anzahl der auftretenden Fehler und Größe der Festplatte kann der Vorgang bis zu mehrere Tage dauern.

Wiederherstellung der Partitionstabellen


Dieser Schritt ist nicht unbedingt notwendig. Wurde durch die defekten Sektoren die Partitionstabelle beschädigt muss diese vor dem Booten mit TestDisk wiederhergestellt werden.

fdisk -l /dev/sdb

Es sollten jetzt die gleichen Partitionen wie auf der Quellfestplatte erscheinen. Ist dies nicht der Fall muss die Partitionstabelle wie folgend repariert werden.

testdisk /dev/sdb



Die Festplatte auswählen und mit Proceed bestätigen. In der Regel erkennt TestDisk den Partitionstyp automatisch. Generell kann man davon ausgehen dass Festplatten kleiner 2 TB im Intel Schema Partitioniert sind.



Ist auf der Quellfestplatte Windows 8 installiert so dürfte es sich um EFI GPT handeln.

Über Analyse -> Quick Search durchsucht TestDisk die Festplatte nach Partitionen.



Nachdem die Suche abgeschlossen ist bietet TestDisk eine neue Partitionstabelle an. In dieser sollten dann alle Partitionen auftauchen. Über ENTER lassen sich diese per Write auf die Festplatte schreiben.



Letzte Möglichkeit wäre auch noch eine tiefere Suche "Deeper Search".


Abschluss


Abschließend wird Testdisk über Quit beendet und das System heruntergefahren.
Die defekte Festplatte sollte man nun ausbauen und durch die neue ersetzen.

Mit etwas Glück startet das System danach wieder.


Fazit


Eine Datenrettung kann sehr viel Zeit kosten. Daher ist es immer besser ein sauberes Backup seiner wichtigen Daten zu besitzen. Bei defekten Sektoren werden häufig auch wichtige Systemdateien beschädigt, was dann weitere zeitaufwendige Arbeiten nach sich zieht.

Michael Kostka

Fachinformatiker / Systemintegration
Ich schreibe hier regelmäßig zu den Themen Android, Web, Linux und Hardware.

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